Berlin Marathon 2012
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Geoffrey Mutai gewinnt Jackpot in Weltjahresbestzeit!
(von Herbert Steffny am 30.9.2012 aus Berlin)

Marathon Vortrag oder Workshop mit Herbert Steffny?

Medaille Berlin Marathon 2012
Der Lohn der Mühe für rund 33.000 Finisher: die Medaille im Ziel, diesmal mit dem Konterfei des Marathon Weltrekordlers und Vorjahressiegers Patrick Makau.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Jan Fitschen bei Kilometer 39
Jan Fitschen lief in Berlin mit 2:13:10 Stunden und einer schnelleren zweiten Hälfte zur neuen persönlichen und DLV-Jahresbestzeit.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Berlin Marathon 2012 Stimmung am Potsdamer Platz
Tolles Wetter und Stimmung am Potsdamer Platz. Der Frauenanteil erreichte in Berlin 23 Prozent.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Bei der 39. Auflage des Berlin Marathons gab es zwar keinen Weltrekord, aber das tat der Veranstaltung sportlich keinen Abbruch. Bei fast idealen Bedingungen, um 10 Grad, sonnig, aber leicht störendem Wind gingen rund 35.000 Läufer in der Bundeshauptstadt auf die schnelle 42,195 Kilometer Strecke. Der Kenianer Geoffrey Mutai wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte in Weltjahresbestzeit 2:04:15 Stunden eine Sekunde vor seinem Landsmann und Trainingskumpel Dennis Kimetto. Das ist auch persönliche Bestzeit auf einem "legalen" Kurs. Seine schnellste Zeit mit 2:03:02 Stunden von 2011 entstammt Boston, einem Kurs mit zuviel Gefälle. Damit rückt Mutai auf Platz vier der ewigen Weltbestenliste vor und Kimetto auf Platz fünf.


Durfte Kimetto nicht siegen?

Dieser machte am Schluss sogar einen recht guten Eindruck, konnte..., durfte..., wollte... aber seinen Teamchef nicht überholen, denn für Mutai stand der Gewinn des 500.000 Dollar Jackpots der World Marathon Majors Wertung auf dem Spiel. Ein Sieg des 25 Kilometer Weltrekordlers Kimetto hätte seinem Vorbild und Teamleiter eventuell die halbe Million kosten können. Zudem sind Antrittsgelder usw. nicht selten auch an Platzierungen gebunden. Beide haben auch den selben Manager Gerard van Veen  und man wird über diese Möglichkeit sicherlich diskutiert haben. Dennis Kimetto hatte bei der Pressekonferenz freitags zuvor jedenfalls noch gesagt, dass er bei seinem Debüt mit der Spitze mitlaufen wolle. Das tat er dann auch, immer schön hinter der Schulter von seinem Meister und Förderer Geoffrey Mutai.

alle Marathons von Geoffrey Mutai:
 Zeit  Platz    Ort  Jahr  
 unbekannt  2.  Eldoret (KEN)  2007
 2:12:40  1.  Monte Carlo (MON)  2008
 2:07:50  1.  Eindhoven (NED)  2008
 dnf.    Seoul (Dong-A/KOR)   2009
 2:10:45  8.  Daegu (KOR)  2009
 2:07:01  1.  Eindhoven (NED  2009
 2:04:55  2.  Rotterdam (NED)  2010
 2:05:10  2.  Berlin (GER)  2010
 2:03:02  1.  Boston (USA)  2011
 2:05:06 1. New York (USA) 2011
 dnf. Boston (USA)  2012
 2:04:15 1. Berlin (GER) 2012

Irritierende Uhrenpanne

Immerhin bleibt dem 28-Jährigen die Ehre, der bisher Schnellste bei einer Marathonpremiere gewesen zu sein, sieht man einmal von dem wind- und gefällegestützen Leistung von Moses Mosop beim Boston Marathon 2011 in Boston ab. Wo ging die Zeit für den Weltrekord verloren? Nun es muss nicht immer Weltrekord sein, aber irritierend war für die Spitze, dass die Uhrenanzeige des Führungsfahrzeugs nicht stimmte. Über viele Kilometer wurde immer die gleiche Anzeige für den Kilometerabschnitt angezeigt. Als man erfuhr, dass dies nicht korrekt sei, wurde das Rennen recht ungleichmäßig. Von 30 bis 35 Kilometern steigerte Mutai auf einen 14:19 Minuten für diesen Abschnitt. Eine eigentlich etwas peinliche Uhrenpanne bei einem ansonsten so hightechmäßig organisierten Citymarathon. Auch der Wind mag stellenweise ein wenig gebremst haben.



Dritter wurde der erst 19-jährige Youngster Geoffrey Kipsang in 2:06:12 Stunden. Der Kenianer hatte sich im letzten Jahr die Strecke schon als Pacemaker für Haile Gebrselassie und Patrick Makau angeschaut. Die Kenianer belegten die ersten neun Plätze. Damit gelang ihnen eindrucksvoll ein Schlag gegen die äthiopische Konkurrenz, die bisher die Jahresweltbestenliste bei den Männern dominiert hatten. Aus deutscher Sicht erfreulich, dass Jan Fitschen es endlich schaffte eine Marathonzeit vorzulegen, die seinem 10.000 Meter Potential annähernd entspricht. Mit guten 2:13:10 Stunden belegte der Wattenscheider den 14. Platz und strahlte zurecht bei der Pressekonferenz mit den Scheinwerfern um die Wette.



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Äthiopische Dominanz bei den Damen

Bei den Damen gab es mit der Äthiopierin Aberu Kebede ebenfalls einen Favoritensieg. Mit eigenen äthiopischen Hasen angereist gewann die 23-Jährige in persönlicher Bestzeit von 2:20:30 Stunden, was drei Sekunden schneller als bei ihrem Lauf in Dubai in diesem Winter war. Damit konnte sie auch ihren Sieg von Berlin im Jahre 2010 wiederholen. Zweite wurde dahinter in 2:21:19 Stunden ihre Landsfrau Tsegaye Tirfi, die erst kurzfristig nachgemeldet hatte, vor der Ukrainerin Olena Shurno, die einen neuen ukrainischen Landesrekord aufstellte. Schon auf dem 7. Platz landete Anna Hahner bei ihrem erst zweiten Marathon. Mit 2:30:37 verpasste Sie zwar ihre Bestzeit aus dem Frühjahr (2:30:14 Stunden, Düsseldorf) war aber keineswegs unzufrieden. Für die erst 22-Jährige gilt es noch dazuzulernen.

Höherer Frauenanteil

26.452 Männer und 7.898 Frauen beendeten das Rennen. Das sind zusammen 34.350 Läufer und Läuferinnen, was eine Frauenquote von genau 23 Prozent ergibt, die höchste jemals beim Berlin Marathon. 1.336 Männer und 44 Frauen, zusammen 1.380 Läufer blieben unter 3:00 Stunden. Das entspricht 4,0 Prozent der Finisher und ist damit leicht höher als im Vorjahr (3,6%). Die Finisherzahl ist ebenfalls größer als im Vorjahr und die dritthöchste in der Geschichte der Veranstaltung. Im Jahr 2008 beendeten 35.786 und 2009 35.018 Läufer das Rennen. Die mittlere Netto-Zielzeit bei den Männern lag bei 3:56:11 und bei den Frauen 4:23:26 Stunden.

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Ergebnisse Männer:

 

Ergebnisse Frauen:

1 Mutai Geoffrey (KEN) 2:04:15
2 Kimetto Dennis (KEN) 2:04:16
3 Kipsang Geoffrey (KEN) 2:06:12
4 Kamakya Nicholas (KEN) 2:08:29
5 Keiyo Josphat (KEN) 2:08:41
6 Maiyo Jonathan (KEN) 2:09:19
7 Kiptanui Eliud (KEN) 2:09:59
8 Keny Felix (KEN) 2:10:21
9 Fujiwara Masakazu (JPN) 2:11:31
10 Ishikawa Suehiro (JPN) 2:11:46
14 Fitschen Jan (GER) 2:13:10

 

1 Kebede Aberu (ETH) 2:20:30
2 Tsegaye Tirfi (ETH) 2:21:19
3 Shurhno Olena (UKR) 2:23:32
4 Chepchirchir Flomena (KEN) 2:24:56
5 Tola Fate (ETH) 2:25:14
6 Biktimirova Alevtina (RUS) 2:28:45
7 Chepkwony Caroline (KEN) 2:30:34
8 Hahner Anna (GER) 2:30:37
9 Samuels Sonia (GBR) 2:30:56
10 Biruktayit Degefa (ETH) 2:33:27


 



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